Was ist Yoga
- Yoga, eine der ältesten Wissenschaften vom Leben,
- Übungssystem mit vielfältigen Körper-, Atem-, Konzentrations- und Meditationsübungen,
- basiert auf einer eigenen Philosophie
- beinhaltet unabhängig von einer bestimmten Religion eine eigene Lebenseinstellung
- Yoga entwickelte sich in Indien zunächst als rein geistige Wissenschaft (erste schriftliche Erwähnungen des Yoga sind etwa 4000 Jahre alt) und wurde später durch körperliche Übungen ergänzt
- war nur bestimmten elitären Bevölkerungsgruppen (Kasten) vorbehalten; für Frauen war Yoga tabu
- Die Erkenntnissen des Yoga, die aus Beobachtungen der Menschen (und auch der Tiere), ihren Verhaltensweisen und Reaktionen - sowohl geistig als auch körperlich – von den Weisen (Rishis) geschlussfolgert wurden sind noch heute gültig und mittlerweile im Westen – überwiegend als körperorientierte Trainings- oder Therapieverfahren angekommen
- Gesamtsystem wurde durch Beobachtung und Reflexionen seiner Wirkungen auf den Menschen immer mehr erweitert weiter verfeinert
- Yoga ist ein Weg kontinuierlichen Lernens und Übens
- ich finde das für mich Gültige und Passende in Ruhe und Gelassenheit, mit Wissensdurst und Zielstrebigkeit ohne falschen Ehrgeiz heraus
- Schwerpunkte können durchaus bei dem einen mehr auf den Asanas (Körperübungen) oder Pranayamas (Atemübungen) liegen, bei dem anderen mehr auf der Philosophie des Yoga (Jnana Yoga) oder dem Spirituellen (Bhakti Yoga) o.a.
- Für einen Inder wird Yoga sicherlich etwas anderes bedeuten als für einen Westeuropäer, für einen älteren Menschen etwas anderes als für einen jüngeren
- damit Auswirkung auf die eigene Yoagpraxis
- Es gibt hier kein Falsch oder Richtig
- Yoga üben mit Freude, Geduld, Ausdauer, Akzeptanz und Disziplin – das entwickelt uns weiter, das hält uns in Balance und Harmonie und somit gesund.
- Yoga ist vor allem – Erfahrung (im wahrsten Sinne des Wortes)!
Sich selbst erfahren, erfühlen, erspüren - Achtsamkeit für das Zusammenspiel von Atem, Körper und Geist entwickeln
- Achtsamkeit im Umgang mit anderen Menschen, Tieren, der Natur…..
- Yoga bedeutet das Anstreben von Harmonie, das Ausgleichen gegensätzlich wirkender Kräfte, das Herstellen einer Balance und Ausgewogenheit
Im Yoga gilt es, dieses Grundprinzip zu verinnerlichen und danach zu streben, dieses auf unser ganzes Leben anzuwenden.
5 Säulen des Hatha Yoga
Die Hauptpraktiken im Hatha Yoga - auch die "fünf Säulen des Hatha Yoga" genannt, sind:
- Asanas (Yoga Stellungen): Asanas sind Körperübungen, bei denen eine bestimmte Stellung eine zeitlang ruhig gehalten wird. Dadurch werden die inneren Selbstheilungskräfte aktiviert, der Körper gestärkt und der Geist ruhig und zentriert.
- Pranayama (Atem Übungen): Die Atmung ist ein Spiegel unserer körperlichen und geistigen Verfassung. Durch bewusste Atem-Techniken, Training und Steuerung des Atems kann man die eigene Gemütsverfassung und den Geisteszustand wirkungsvoll in eine positive Schwingung Atemtechniken beugen Krankheiten vor und wirken heilsam auf Körper, Geist und Seele.
- Shavasana (Tiefenentspannung): Während der Tiefenentspannung werden systematisch alle Teile des Körpers und des Geistes entspannt. Dabei werden Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. Der Kreislauf kommt zur Ruhe, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Magenprobleme, Verdauungskrankheiten und anderen Krankheiten wird vorgebeugt. Geistige Klarheit und innere Ausgeglichenheit erfolgen automatisch.
- Richtige Ernährung: Zum Hatha Yoga gehört auch eine gesunde und leicht verdauliche Ernährung. Dabei geht es vor allem darum, mit der Nahrungsaufnahme möglichst viel positive Energie und Kraft aufzunehmen. Yogische Ernährung ist deshalb grundsätzlich vegetarisch und besteht hauptsächlich aus frischen, unbehandelten Lebensmitteln.
- Positives Denken und Meditation: Unsere Gedanken sind die Quelle aller manifesten Erscheinungen und Erfahrungen. Darum gehört zum Hatha Yoga auch die bewusste Steuerung des Denkens. Im Hatha Yoga lernt man durch Entspannung, [Konzentration] und positive Affirmationen, seinen Geist positiv zu stimulieren. Positive Gedanken erzeugen positive Schwingungen und schließlich glückliche, gesunde und freudige Lebenserfahrungen. Meditation hilft uns, den Geist zur Ruhe zu bringen und zu lernen, ihn gezielt in eine bestimmte Richtung zu lenken, um damit die Ereignisse in unserem Leben positiv zu nutzen
(Quelle: Yoga Vidya)
Asanapraxis
Asanas sind, verglichen mit dynamischen Körperübungen, einfache Techniken. Durch diese Einfachheit vermag der sich öffnende Geist tiefer in die Körperwahrnehmung zu dringen und die wahren Schätze der Asana zu heben. Beim Üben der Asanas sollten wir die folgenden grundlegenden Dinge beachten:
Die 6 Phasen der Asanas
Die Durchführung der meisten Asanas kann in 6 Phasen unterteilt werden, welche in ihrer Gesamtheit die Übung ausmachen und erst gemeinsam ihre Wirkung voll entfalten:
- Vorbereitung
Zumeist in der Ausgangsstellung, aus der die Asana aufgebaut wird, findet das Einstimmen und inneren Bereitwerden für die Übung statt.
- Einnehmen der Stellung
Mit ruhigen, bewussten und kontrollierten Bewegungen, die schon den meditativen Geist der Asana in sich tragen, wird die Asana aufgebaut. Zusätzlich zum meditativen Aspekt hilft die Achtsamkeit in dieser Phase, die Gefahr von Verletzungen weitgehend auszuschalten.
- Halten der Stellung
Das bewegungslose und bewusste Halten der Asana ist das zentrale Element der Übung. Hier können wir uns, je nach Fortgeschrittenheitsgrad, auf einen der folgenden Aspekte konzentrieren: Die Körperstellung, die Entspannung der zum Halten der Stellung nicht benötigten Muskeln, die Atmung sowie auf bestimmte meditative Elemente wie Affirmationen, Mantras oder Chakras. Meist ist es sinnvoll, mit geschlossenen Augen zu üben.
- Verlassen der Stellung
Ebenso ruhig, kontrolliert und bewusst, wie sie eingenommen wurde, wird die Stellung wieder verlassen, während man innerlich die entspannte, empfangende Grundhaltung beibehält.
- Gegenstellung
In den meisten Hauptstellungen wird nach dem Verlassen der Asana eine Gegenstellung eingenommen, bevor man in die Nachspürphase eintritt. Die Gegenstellung gibt dem Körper einen sanften Ausgleich zu der oft intensiven Dehnung oder Beugung.
- Entspannen und Nachfühlen
In dieser Phase wird durch bewusste, tiefe Entspannung ein Sich-Öffnen den Wirkungen der Asana erreicht, was den Effekt der Übung wesentlich ergänzt und vertieft. Zugleich wird der Körper bereit für die nächste Übung und damit geht diese 5. Phase, eventuell mit einem ruhigen Wechsel der Körperstellung, in die 1. Phase der nächsten Übung über.
Sthiram (Stillhalten)
Meditation als ein Verlassen der körperlichen Ebene, um in die Tiefe des Selbst zu tauchen, kann nur entstehen, wenn der Körper in vollständiger Stille verharrt. Dieses vollständige Stillhalten bezieht sich auf die Wirbelsäule, die Extremitäten und den Kopf, aber auch die Atmung wird eine sanfte Veränderung erfahren.
Sukham (Loslassen)
Nur eine geöffnete Hand kann eine Gabe empfangen. Ebenso ist es eben jene Haltung der Öffnung, das entspannten Annehmens, die uns für die Kraft der Asanas öffnet:
Wir wollen nichts tun, nichts erreichen, nichts bewirken, nur die göttliche / universelle Kraft und Liebe in uns einströmen lassen. Die innere Haltung des Sukham bewirkt dies. Lasse alles Suchen und Ringen los und fühle, wie etwas in dich einströmt – eine Gnade, eine Kraft, die den eigentlichen Segen der Asanas ausmacht. Sukham heißt Leichtigkeit, Freude, Loslassen, Entspanntheit, doch eine Entspannung, die tiefer reicht als rein muskuläres Loslassen, denn außer den Entspannungsstellungen erfordern alle Asanas Anspannung bestimmter Muskeln.
Achtsamkeit
Beim Asana-Üben sollten sich die Gedanken nicht zu allen möglichen Dingen bewegen, sondern in einer stillen, wachen Achtsamkeit auf die Wahrnehmungen des Augenblicks fokussiert sein.
Dies werden zunächst die körperlichen Empfindungen sein, die Anspannung bestimmter Muskeln, die Kompression von Organen im Rhythmus der Atmung, die Atmung selbst, aber allmählich mag sich die Achtsamkeit auf tiefere Bereiche erstrecken; Bilder, die aus dem Inneren auftauchen, vielleicht Ideen, Erinnerungen.
Lasse dein gesamtes Wesen vollständig in den Augenblick des Übens eintauchen, wie mit einem großen Auge alle Empfindungen dieses Augenblicks wahrnehmen.
Atmung
Die Atmung verbindet Körper und Geist, die Atmung hat im Hatha Yoga eine Schlüsselposition inne. Dies einerseits durch die Pranayamas, aber auch in den Asanas können wir durch bewusste Atmung tiefere Ebenen der Wahrnehmung betreten. Versuche, durch ein langsames und entspanntes Atmen in die Erfahrung eines Strömens, eines Dich-Öffnens für dieses Strömen einzutreten.
Dies mag vor allem bei jenen Übungen schwierig sein, bei denen die Atmung durch die Stellung der Körperteile eingeschränkt ist (z.B. Vorwärtsbeuge, Drehsitz), aber gerade hier offenbart uns das Gefühl bzw. das Suggerieren eines freien und leichten Atems die bestmöglichen Resultate.
Pranayama
Pranayama bezeichnet die Atemübungen im Yoga. Prana ist die Lebensenergie, die den gesamten physischen Körper durchzieht und eine Verbindung zwischen Körper und Geist darstellt.
Pranayama, eine der Säulen des Yoga, ist eine Praxis, die über die bloße Atmung hinausgeht. Es ist eine Methode, um die Lebensenergie (Prana) zu kontrollieren und zu kanalisieren.
Ein Ziel des Pranayama ist es, das Prana im Körper anzureichern und damit dem Körper mehr Energie zur Verfügung zu stellen.
Entspannung
Stress - eine eigentlich positive Reaktion unseres Körpers, die sein Überleben in Ausnahmesituationen sichert – ist unter den heutigen Bedingungen unseres leistungsorientierten Arbeitslebens und Freizeitverhaltens für viele Menschen zu einem krankmachenden Dauerzustand geworden.
Einige - uns hier besonders interessierende Folgen - sind: Bluthochdruck, Entwicklung falscher Atmung und Atemgewohnheiten, körperliche Fehlhaltungen und in der Folge muskuläre Verspannungen – vorrangig im Schulter-, Nacken- und Rückenbereich. Schlafstörungen und das berüchtigte „Nicht-abschalten-Können“. Der Höhepunkt ist das sogenannte „Burn-out-Syndrom“.
Die heute zur Verfügung stehenden Entspannungsverfahren basieren auf z.T. Jahrtausende alten Erfahrungen der Menschheit aus den verschiedensten Regionen der Erde und gleichzeitig auf den Erkenntnissen der modernen Medizin und Naturwissenschaften.
Entspannungstechniken:
- Progressive Muskelentspannung
- Autogenes Training
- Klassische Yoga Entspannung
- Phantasiereisen
- Bodyscan